Vom 4. Bis 6. Juni 2017 fand in Washington D.C. das AJC Global Forum statt.
Schwerpunktthemen waren politische, kulturelle und wirtschaftliche Themen. Zweieinhalb Tage lang kamen die rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Teilen der Welt in unzähligen Foren und Workshops sowie im Hauptplenum zusammen, um zu diskutieren. Eine große Ehre für den Alumni-Verein von KAS und AJC, auch dieses Jahr wieder mit einem Vertreter vor Ort sein zu dürfen. Hochrangige Referenten aus aller Welt wie der Außenminister Österreichs, Alexander Kurz, Zyperns Präsident Nicos Anastadiades oder Singapurs Außenminister Vivian Balakrishnan gehörten zu den Rednern.
Von besonders hohem Interesse: die anstehenden Wahlen in Europa – auch in Deutschland. Die Sympathien für Bundeskanzlerin Angela Merkel waren offensichtlich. Besonders zum Ausdruck kam mit Blick auf Europa die Sorge nach einem verstärkt um sich greifenden Rechtspopulismus. Auch der stärker werdende Antisemitismus und die Lebenssituation jüdischer Familien, die in einzelnen Ländern wie Frankreich besonders unter Druck gerät, wurde thematisiert. Hier kann und sollte es auch künftige Aufgabe und Verpflichtung des KAS/AJC-Alumni-Vereins sein, sich an der Sensibilisierung für die Thematik und an der Bekämpfung von Antisemitismus zu beteiligen.
Ein Highlight des Global Forums: das Zusammentreffen mit Rabbi Rosen, ein unbeirrter und leidenschaftlicher Kämpfer für den Dialog zwischen den Religionen. Keine leichte Aufgabe insbesondere angesichts der Vorurteile und teilweise Hasserfüllung gegen Juden insbesondere seitens der muslimischen Welt. Kurz zuvor war er bereits Hauptredner einer Religionskonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin gewesen – umso erfreulicher ihn in Washington erneut erleben zu dürfen.
Der schönste Programmpunkt: das Zusammentreffen der Alumnis des KAS/AJC-Austausches am Rande des Global Forums. Es war ein herzliches Wiedersehen mit Alumnis aus den verschiedensten Jahrgängen, dem Förderer des Austausches, Tony Meyer, und bekannten Gesichtern aus den AJC-Büros in den USA und Europa. Hauptgesprächsthema: der in diesem Jahr erstmalig stattgefundene Austausch von KAS/AJC mit Israel. Die Teilnehmenden kamen zur Hälfte aus den USA und aus Deutschland. Beim KAS/AJC-Alumni-Empfang überbrachte ich auch die Bitte unseres Vorstands nach einem organisierten Alumni-Netzwerk in den USA. Ziel ist die Möglichkeit, den Austausch über die Netzwerke auf beiden Seiten weiter mit Leben zu füllen und hierfür konkrete Ansprechpartner auf der anderen Seite des großen Teichs zu haben.
Fazit: Das AJC Global Forum ist ein herausragendes Beispiel aktiven jüdischen Lebens weltweit. Es ist an uns, dem Alumni-Verein, die Zeichen der Freundschaft und Versöhnung weiter in die Zukunft zu tragenDie nächste Gelegenheit ist das nächste AJC Global Forum 2018, das anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung Israels in Jerusalem stattfinden wird.
Ich danke dem AJC-Berlin, speziell Deidre Berger, und der Konrad Adenauer Stiftung für die Teilnahme.
Bericht: Birga Köhler